Freitag, 31. Juli 2015

{Rezension} 50 Tage - Der Sommer meines Lebens von Maya Shepherd

Titel: 50 Tage - Der Sommer meines Lebens
Autorin:
Maya Shepherd
Originaltitel:
--

Verlag: Books on Demand (Selfpublish)

Erscheinungsjahr: 31.07.2015
Seitenzahl: 384

Reihe: --













                                                         Inhalt                                                       

Sommer 1965
Dieser Sommer sollte perfekt werden! Jade hat einen tollen Freund, eine großartige beste Freundin und das Sommercamp wartet. Doch dann erwischt Jade die Beiden bei einem Kuss. Ihre Welt zerspringt in tausend Teile. Aber genau das war nötig um den Mut zu fassen, etwas Eigenes zu starten.
 Ein abenteuerlicher Roadtrip entlang der Route 66 beginnt und während Jade versucht vor ihren Problemen davonzulaufen, wartet die große Liebe bereits an der nächsten Kreuzung auf sie. Ein Sommer voller Träume, Hoffnungen und Herzklopfen, doch dann stellt sich das Schicksal ihr mit aller Macht in den Weg…
Quelle: Klapptext Buchrückseite



                                                     Charaktere                                                    


Jade ist 17 und hat fürchterlichen Liebeskummer. Sie ist anfangs unsicher und manchmal auch naiv, wächst aber mit jeder Seite und ist am Ende eine junge Frau, die sich behaupten kann und Selbstsicherheit ausstrahlt.
Jason ist 19 Jahre alt und sehr verschlossen. Aber so wie Jade entwickelt  er sich immer weiter und gibt im Laufe des Buches seinen Charakter, seine Familie und auch so manches Geheimnis preis.
Weiterhin kommen noch ein paar Personen mit sehr unterschiedliche Charaktere auf der Reise vor, sowie Jades und Jasons Familien.





                                                  Meine Meinung                                                 


Jade soll in den Ferien in ein Sommercamp gehen. Doch statt sich darauf zu freuen, möchte sie dort auf keine Fall hin. Ihre beste Freundin hat ihren Freund geküsst, weshalb sie die beiden in den Ferien nicht sehen möchte. Als der Bus auf der Raststätte hält, versteckt sie sich kurzerhand in dem Auto eines Fremden – und beginnt so einen abenteuerlichen Roadtrip über die Route 66 quer durch Amerika.

Am Anfang des Buches findet der Leser den Prolog vor, der sofort erschütternde und traurige Gefühle auslöst. Mit einem „oh mein Gott, das kann doch nicht wirklich sein“ in meinem Kopf blätterte ich schnell zum ersten Kapitel und fing an zu lesen. Der Prolog weckt anfangs eine gewisse Neugier, ist später aber störend. Ich dachte durch diesen zu wissen, wie der Roman enden wird. Dadurch war das letzte Drittel des Romas nicht mehr so fesselnd. Ich konnte gar nicht mit Jade und Jason hoffen, weil der Prolog schon ein wichtiges Detail verraten hat. Fast schon lustlos blätterte ich durch die Seiten und war geschockt, als ich den Epilog las. Denn so wie ich glaubte, dass der Roman enden würde, tat er es eben nicht. Die überraschende Wendung ist wirklich gut, aber ohne den Prolog hätte ich mehr Lesespaß gehabt.



Die Geschichte wird mittels der Ich-Perspektive aus Jades‘ Sichtweise erzählt. Maya Shepherds Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Sie spricht in dieser Geschichte auch so viel Wahres und Wichtiges an, weshalb ich mir sehr viele Textstellen markiert habe. Die Autorin kann wirklich gut schreiben, was mir besonders an den Beschreibungen der Charaktere aufgefallen ist. Deren Gefühle werden dem Leser dadurch sehr gut vermittelt, sodass man sie fast selbst fühlen kann. Auch die Entwicklung der Protagonisten ist sehr gut geschildert. Jade zum Beispiel verändert sich sehr. Diese Wochen bilden nicht nur den schönsten Sommer ihres Lebens, wie der Untertitel es beschreibt, sondern auch den Sommer, in dem sie erwachsen wird. Auch wenn es mutig ist, in den Wagen eines Fremden zu steigen, ist es gleichzeitig auch dämlich und naiv. Von der unselbstständigen und unbedacht handelnden Jugendlichen reift Jade zu einer jungen Frau heran, die weiß was sie will, ihre Ängste überwindet und selbstsicher wird. Diese Entwicklung der Protagonistin und die schriftliche Darstellung haben mir sehr, sehr gut gefallen.

Der Klappentext gibt an, dass der Roadtrip im Sommer 1965 stattfindet. Leider hat man das Flair dieser Zeit gar nicht gespürt. Es gibt einige Szenen, die man auf die 70er zurückführen kann, aber diese hätten auch im 21. Jahrhundert genau so passieren können. Ein paar Sätze und Beschreibungen mehr (z. B. über die Kleidung) hätten mir auch gut gefallen.

Es heißt ja immer „Der Weg ist das Ziel“, was bei einem Roadtrip wichtig und auch hier der Fall ist. Jade und Jason kommen an viele verschiedene Orte, wunderschöne Landschaften und erleben dort einmalige Situationen. Weiterhin treffen sie auf völlig unterschiedliche Charaktere, die sie nett, lustig oder auch unangenehm empfinden. Vor allem in einem Land wie Amerika ist jeder Bundesstaat plötzlich wie ein völlig anderes Land und bietet so viele Details, die die Autorin in sehr vielseitige Begebenheiten eingebaut hat.
Zum Ende des Romans konnte ich das Denken der Protagonisten nur teilweise verstehen. Zuerst versprechen sie oder tun etwas, das nicht zu späteren Handlungen passt (Jade: Jasons Ex, Jason: Kämpfen). Zunächst noch störend, wurde dies nach einigen Seiten jedoch besser, weil Jade ihre Handlungen genauer beschrieben und somit begründet und auch oft die Unlogik ihres Verhaltens angesprochen und erklärt hat. Außerdem wurde mir mit jeder Seite klarer, warum die beiden so handeln. Die Zerrissenheit und Verzweiflung der beiden war spürbar und sehr präsent.


Das Ende war, wie schon erwähnt, überraschend und vor allem auch emotional.




                                                         Fazit                                                        

"50 Tage – der Sommer meines Lebens“ ist ein toller Roadtrip-Roman, der durch die vielen Städte und Begegnungen mit völlig unterschiedlichen Charakteren ein großes Ganzes ergibt. Auch wenn der Roman ein paar kleine Schwachstellen aufweist, punktet er doch mit dem Schreibstil der Autorin und sehr angenehmen Charakterentwicklungen. Maya Shepherd hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser mit viel Spaß und vielen Zitaten zum Markieren durch das Buch lotst. Auch wenn der Prolog völlig unnütz ist, wendet der Epilog die Geschichte und lässt ein völlig anderes Ende entstehen, als man erwartet hätte. Große Leseempfehlung!


 3,5 von 5 Buchstabenhaufen

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